Gauner mit moralischem Kodex

Zu dieser Serie kann man tanzen. Sie groovt und pulsiert. Der einzige Fehler, den die britische BBC bei „Hustle – Unehrlich währt am längsten“ begangen hat: Den Soundtrack gibt es nicht zu kaufen. (Einige Fans haben versucht, da Abhilfe zu schaffen. Fragen Sie die Suchmaschine Ihres Vertrauens.)

Die musikalische Untermalung, größtenteil beigesteuert von Magnus Fiennes, passt ideal zum Serienentwurf.

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Bonusinfo: Leider reichte der vorgegebene Platz nicht, um die Mitwirkung des großen Robert Vaughn auch nur ansatzweise, geschweige denn ausreichend zu würdigen. „Solo für O.N.C.E.L.“. Kenner wissen Bescheid. Den Kollegen David McCallum (Ilya Kuryakin) vom Duo für O.N.C.E.L. sieht man regelmäßig in „Navy CIS“. Und wo haben sich die „Hustle“-Komponisten Inspirationen geholt? Vielleicht hier: https://www.youtube.com/watch?v=YsAjphEcszc

Gewollt, aber nicht gekonnt

Drei Vorabbesprechungen zum RTL-Piloten „Die Trixxer“ gelesen, und nicht einmal fiel der Name des erkennbar durchscheinenden, seit 2004 ausgestrahlten britischen Originals „Hustle“ und des US-Pendants „Leverage“. Da beide Serien auch in deutschen Programmen zu sehen waren, bewahrheitet sich einmal mehr der im Freundeskreis kursierende Spruch: Fernsehkritiker sind Menschen, die nur selten fernsehen.
Nur fürs Protokoll: Natürlich war die RTL-Variante von „Hustle“ gröber, platter, pastoser, weniger elegant und minder charmant als das Original, wo gekonnt mit Andeutungen, Auslassungen, Ellipsen gearbeitet wird, vom brillanten visuellen Stil, ein wahrer Seh-Genuss, mal ganz zu schweigen. Man ahnte es schon, als Gregor Törzs die Kollegin Sophia Thomalla drehbuchgemäß mit „Schwesterherz“ anredete – eine denkbar ungeschlachte Methode, dem Zuschauer verwandtschaftliche Verhältnisse nahezubringen. Genauso verschwätzt und redundant, zudem grässlich karikaturesk in der Figurenzeichnung, ging es denn auch weiter. Reiner Schöne hat seine Meriten, aber er ist kein Robert Vaughn, der in „Hustle“ – natürlich hinreißend – nun schon im siebten Jahr den Grandseigneur verkörpert. In jüngeren Jahren war Vaughn als eine der beiden Hauptfiguren der Kultserie „Solo für O.N.C.E.L.“ neben dem Kollegen David McCallum, heute bei „NCIS, ein regelrechtes Teenageridol.
RTL sollte sich, wie alle deutschen Produzenten, besser auf eigene Ideen besinnen, statt frech zu mopsen. Der Vergleich mit den Originalen gerät beinahe immer zum Nachteil.

 

Copyright: BBC

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