Vor vier Jahren, als sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Male jährte, taten sich europäische und australische Sender zusammen, um im Zuge einer beinahe beispiellosen Anstrengung das damalige Geschehen aus Warte der Betroffenen anschaulich zu machen. Die Bücher zu der Dokumentarreihe „14 – Tagebücher des Ersten Weltkrieges“ entstanden auf Basis authentischer Memoiren. Zwei davon stammten von prominenten Personen der Zeitgeschichte, von Käthe Kollwitz und Ernst Jünger. Das Ausnehmende dieser Produktion aber lag darin, dass nicht aus Warte der Politik und Oberschicht erzählt wurde, sondern zusätzlich gewöhnliche Menschen das Wort erhielten. Darum verbot es sich, allein auf zeitgenössisches dokumentarisches Filmmaterial zurückzugreifen. Denn das, so weiß man, war zensiert, wenn nicht gar von vornherein gestellt. So manche erhaltene Kriegsszene beispielsweise war agitatorische Spiegelfechterei und hatte mit dem realen Frontgeschehen nichts gemein.
So widersprüchlich es also erscheinen mag: Wenn die Autoren um Jan Peter und Gunnar Dedio, die das Konzept entwickelt hatten, die in den authentischen Tagebüchern beschriebenen Szenen teils mit Schauspielern umsetzen oder aus dem Off nachsprechen lassen, dann kommt diese Nachstellung der Wahrheit näher als die damalige filmische Regierungspropaganda. Die szenischen Erzählungen waren eng verwoben mit filmischem und fotografischem Dokumentarmaterial, das teils aufwändig restauriert wurde.
Vier Jahre später, also hundert Jahre nach der deutschen Kapitulation, nahm dasselbe Team den Faden wieder auf.
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