Drei Vorabbesprechungen zum RTL-Piloten „Die Trixxer“ gelesen, und nicht einmal fiel der Name des erkennbar durchscheinenden, seit 2004 ausgestrahlten britischen Originals „Hustle“ und des US-Pendants „Leverage“. Da beide Serien auch in deutschen Programmen zu sehen waren, bewahrheitet sich einmal mehr der im Freundeskreis kursierende Spruch: Fernsehkritiker sind Menschen, die nur selten fernsehen.
Nur fürs Protokoll: Natürlich war die RTL-Variante von „Hustle“ gröber, platter, pastoser, weniger elegant und minder charmant als das Original, wo gekonnt mit Andeutungen, Auslassungen, Ellipsen gearbeitet wird, vom brillanten visuellen Stil, ein wahrer Seh-Genuss, mal ganz zu schweigen. Man ahnte es schon, als Gregor Törzs die Kollegin Sophia Thomalla drehbuchgemäß mit „Schwesterherz“ anredete – eine denkbar ungeschlachte Methode, dem Zuschauer verwandtschaftliche Verhältnisse nahezubringen. Genauso verschwätzt und redundant, zudem grässlich karikaturesk in der Figurenzeichnung, ging es denn auch weiter. Reiner Schöne hat seine Meriten, aber er ist kein Robert Vaughn, der in „Hustle“ – natürlich hinreißend – nun schon im siebten Jahr den Grandseigneur verkörpert. In jüngeren Jahren war Vaughn als eine der beiden Hauptfiguren der Kultserie „Solo für O.N.C.E.L.“ neben dem Kollegen David McCallum, heute bei „NCIS, ein regelrechtes Teenageridol.
RTL sollte sich, wie alle deutschen Produzenten, besser auf eigene Ideen besinnen, statt frech zu mopsen. Der Vergleich mit den Originalen gerät beinahe immer zum Nachteil.