Gaststar im Kieler „Tatort“ vom 29.3.2015 war „Game of Thrones“-Schauspieler Tom Wlaschiha. Ein freundlicher Gesprächspartner, wie ich – treue Leser dieses Blogs wissen es – seinerzeit bereits vor dem Start der zweiten Staffel der Kultserie erfahren durfte. Damals stand noch nicht fest, ob seine Rolle in „Game of Thrones“ ausgebaut würde. Aber in der kommenden fünften Staffel ist er wieder dabei. Für das Publikum kein Grund zur Klage, denn er füllt die Rolle des geheimnisvollen Jaqen H’ghar, der eine schützende Hand über Arya hält, perfekt.
Anlass des oben erwähnten Interviews war seinerzeit der deutsche Start von „Game of Thrones“; ein nicht ganz kleines deutsches Magazin hatte einen Text dazu bestellt. Der dann letztendlich aber stark zusammengekürzt wurde, zugunsten eines belanglosen Interviews mit den Hauptdarstellern der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“. Anders gesagt: Man bekommt exklusives Material und sogar ein unveröffentlichtes Foto zu „Game of Thrones“ angeboten, entscheidet sich aber für „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“.
Durchaus symptomatisch: Biederkeit und Kultursnobismus im Umgang mit der Erzählform Fernsehserie finden sich rückblickend nicht nur bei den deutschen Sendern – dort sogar weniger als oft behauptet -, sondern auch in der Medienpublizistik und in der institutionalisierten Kritik. Und zwar, man blättere ruhig mal ein paar Jahre zurück, auch bei jenen, die sich heute als Kenner aufspielen und beispielsweise den weiland Programmstart der „Sopranos“ noch immer als Revolution bejubeln.
Eine wackere Behauptung, die bezeichnenderweise zumeist ohne Begründung bleibt. Denn wer eine unvordenkliche Neuheit postuliert, kann sich die historischen Studien sparen. Nur: Den Tatsachen entspricht das leider nicht.
Am eisigen Vorhang
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