Das B in B-Movie steht für Bahnhof

„Liebe, Laster, Grausamkeit“ – Schmuddelkino auf Arte? Tatsächlich. Verdientermaßen. Als Dokumentation über die untergegangene Institution des Bahnhofskinos. Manche der dort gezeigten Filme sind heute zumindest unter Kennern rehabilitiert.

Eigentlich meint der Begriff B-Movie eine Kategorisierung. Filme dieser Art waren die billigeren Beiprogramme der teuren Prestigeproduktionen. Mit B-Movies hielten die großen Hollywoodstudios ihren Betrieb in Gang, kleinere Unternehmen fanden hier eine lukrative Nische. In Deutschland aber könnte B-Movie auch für Bahnhofs-Movie stehen.

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Pilgerstätte für „Downton Abbey“-Fans

Copyright: Harald Keller

Highclere Castle in Berkshire. Copyright: Harald Keller

Die Saga geht weiter. Ab morgen, 1. November, um 15:05 Uhr, setzt das ZDF die britische Serie „Downton Abbey“ mit der vierten Staffel fort. Am Hauptdrehort, dem Adelssitz Highclere Castle in Berkshire, eine Pilgerstätte für D. A.-Fans aus aller Welt, die im realen Leben der Familie Carnarvon gehört, ist derweil Ruhe eingekehrt. Die Dreharbeiten sind beendet, Besichtigungen gibt es nur in den Sommermonaten und zu besonderen Gelegenheiten. Zum Beispiel zum Weihnachtsmarkt Anfang Dezember. Aber Spontanbesucher müssen draußen bleiben – die Eintrittskarten sind seit langem ausverkauft.

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Jede Wahl ist tödlich

Milo Ventimiglia, einer der Hauptdarsteller und Produzenten von "Chosen". Foto: RTL II

Milo Ventimiglia, einer der Hauptdarsteller und Produzenten von „Chosen“. Foto: RTL II

Paranoia als Prinzip – in der US-Serie „Chosen“, produziert für den Streaming-Dienst Crackle, gibt es kein Entkommen. Bislang unbescholtene Bürger werden gezwungen, Morde zu begehen. Anderenfalls sterben Menschen, zu denen sie enge Bindungen unterhalten. Die Mordaufträge haben keine klassischen Motive wie Habgier, Eifersucht, Rache. Vielmehr macht sich ein kleiner Zirkel privilegierter Figuren einen Spaß aus diesem tödlichen Spiel. Und die Drahtzieher haben soviel Einfluss, dass selbst Anzeigen bei der Polizei ins Leere laufen.

Wer als Killer auserkoren wurde, erhält eine Schachtel mit einer Waffe, dem Bild des Opfers und einer Frist zur Ausübung der Tat. Ein unausweichliches Dilemma: Egal wie sich die Kandidaten verhalten, immer wird jemand sterben. Aus dieser Prämisse, quasi eine auch mit Blick auf technische Neuerungen modernisierte Version des Films „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ von 1932, haben die Serienschöpfer Ryan Lewis und Ben Ketai eine packende, nervenzehrende Serienerzählung geschaffen, die bei hohem Erzähltempo und extremer Dichte erstaunlicherweise über drei Staffeln mit je sechs 23-minütigen Episoden trug und dabei Aspekte wie Gewissensnot und moralische Dispute nicht aussparte. Nicht zuletzt dank exzellenter Schauspieler wie Milo Ventimiglia („Gilmore Girls“; „Heroes“), der auch als Executive Producer firmiert. Weitere Mitwirkende sind Chad Michael Murray („Dawson’s Creek“; „One Tree Hill“), Sarah Roemer, Stacy Haiduk und Rose McGowan als todbringendes Muttertier.

RTL II beginnt am heutigen 9.10.2015 um 22:25 Uhr mit der Ausstrahlung.

In Londons trübsten Ecken

Die TV-Serie „Call The Midwife“ bescherte der britischen BBC Rekordquoten und diverse Fernsehpreise, auch US-Kritiker waren begeistert. Erstaunlich: Denn in der Serie geht es ausnahmsweise nicht um Verbrechen. Sondern um Hebammen. ZDFneo zeigt am Freitag, 9. Oktober, 21.35 Uhr die ersten zwei Folgen der Serie.

Das Angebot neuer Erzählserien erweitert sich ständig, viele sind Gegenstand kultureller Debatten. Ein selten angesprochener Aspekt: Bei den zum Pflichtprogramm erklärten Titeln handelt es sich mehrheitlich um Kriminalgeschichten im erweiterten Sinne. Selbst die als Politserie gehandelte US-Adaption der britischen Produktion „House of Cards“ handelt eigentlich von den Machenschaften eines notorischen Verbrechers. Die Politik liefert nur das Milieu.

In Großbritannien besonders viele Entwicklungen

Qualität ist aber durchaus auch in anderen Genres möglich. So werden in den USA gute bis sehr gute Familienserien produziert. Die Zeit der „Waltons“ ist längst perdu, heute geht es in „Switched at Birth“ und „The Fosters“ (beide Disney Channel) um moderne Formen des Zusammenlebens.

In Großbritannien, Herkunftsland zahlreicher weltweit erfolgreicher TV-Formate, gibt es besonders viele Entwicklungen abseits üblicher Schemata. 2012 verbuchte der öffentlich-rechtliche Sender BBC einen Überraschungserfolg mit „Call The Midwife – Ruf des Lebens“ – einer Serie über das Berufs- und Privatleben von Hebammen im London der 1950er-Jahre.

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Noch ein Wort zu „Blochin“

Ob Ankündigungen des Senders oder Vorabbesprechungen, kaum eine Veröffentlichung zum ZDF-Fünfteiler „Blochin“ kam ohne den Begriff „horizontale Erzählung“ aus. Der kursiert im Rezensionswesen, seit die serielle TV-Erzählung als attraktives Thema entdeckt wurde, klingt nach Fachwissen und Innovation, so wie die Begriffe „Showrunner“ oder „Writer’s Room“. Nichts davon ist neu, es handelt sich um altbekannte Einrichtungen und Funktionen industrieller Serienfertigung, deren Genese im westlichen Kulturkreis bis zu den US-amerikanischen Radio-Soaps zurückreicht.

Fernsehserien sind seit einiger Zeit ein Modethema, vorrangig die US-amerikanischen und skandinavischen Produktionen. Die Hingabe der Feuilletons und mancher, teils skurriler Web-Seiten gilt der Fortsetzungserzählung, also dem „horizontalen Erzählen“, mit der Begründung, die epische TV-Serie habe den zeitgenössischen Roman eingeholt oder gar ersetzt. Auch kein neuer Gedanke – als das westdeutsche Fernsehen ab 1959 erstmals Mehrteiler wie „So weit die Füße tragen“ oder „Am grünen Strand der Spree“ (beides ARD/WDR) produzieren ließ, wurden diese Fortsetzungsstücke als „Fernseh-Romane“ bezeichnet. Es folgten dann vor allem Krimimehrteiler, die ARD-„Straßenfeger“ nach Vorlagen von Francis Durbridge oder auch semidokumentarische Stoffe wie „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ (ARD/NDR).

In eben dieser Tradition des großen Mehrteilers steht auch „Blochin“.

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