Bevor wir sterben

Manche skandinavischen Schauspieler sind dem deutschen Fernsehpublikum mittlerweile fast so vertraut wie die einheimischen. Zumindest Krimifreunde dürften Marie Richardson und Magnus Krepper kennen. Die beiden Schweden spielten zuvor prominente Rollen in Serien wie „Die Brücke – Transit in den Tod“, „GSI – Spezialeinheit Göteborg“, „Kommissar Winter“. Der ehemalige Tänzer Krepper gastierte zudem in deutschen Produktionen, in Episoden der Reihen „Der Kommissar und das Meer“, „Unter anderen Umständen“ und „Lena Fauch“. Fast zwangsläufig, dass sich die Wege der beiden gefragten Mimen schon mehrfach kreuzten.

Von schauspielerischer Routine ist aber, anders als in etlichen deutschen Fernsehkrimis, nichts zu spüren, wenn Richardson und Krepper in der ZDF-Koproduktion „Hanna Svensson“ einmal mehr Ermittlerrollen einnehmen. Schon der Beginn weist die Titelheldin als tragische Figur aus. Sie ertappt ihren Sohn Christian (Adam Pålsson), wie er in einem Tanzclub Drogen verkauft. Die mütterliche Bindung unterdrückend, lässt sie ihn festnehmen. Hart wirkt sie da und mitleidlos. Aber im Auto, sie ist allein, fließen die Tränen.

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https://www.fr.de/kultur/tv-kino/hanna-svensson-blutsbande-bemerkenswerte-serienproduktion-zdf-11795134.html

Wo Qualitätsserien ein festes Zuhause haben

Fernsehen vom Feinsten: Die britische Dramaserie „The A Word“. (c) BBC

Mein kleiner Essay über das britische Serienschaffen aus der „Medienkorrespondenz“ ist jetzt frei verfügbar. Ergänzend dazu: Die Auswahl der Serien fiel schwer, einige nicht minder nennenswerte Produktionen mussten aus Platzgründen unerwähnt bleiben. Es fehlen unter anderem die bereits etwas älteren Produktionen „Line of Duty“, „Good Cop“, „The Fall“.

Der Kanon britischer Klassiker würde für sich schon einen längeren Aufsatz abwerfen, mit Blicken auf „The Prisoner“ (feiert 2019 Jubiläum: vor 50 Jahren fand die ZDF-Premiere statt), „The Avengers“, „Cracker“ (berücksichtigt in meinem Buch „Kultserien und ihre Stars“, Reinbek, 1999), „The Singing Detective“, „Queer as Folk“, „Life on Mars“, „Sex Traffic“, „Warriors“, „Shameless“ und andere. Mit anderen Worten: Weder HBO und schon gar nicht Netflix haben die Qualitätsserie erfunden.

Bedauerlich ist die jüngste Entwicklung, dass die BBC mit Streaming-Anbietern kooperiert. Bislang waren maßstabsetzende britische Serien wie „Spooks“, „Skins“, „Glue“, „Broadchurch“ in Deutschland auf frei empfangbaren Kanälen zu sehen. Künftig dürfte es teurer werden, sofern man aktuell auf dem Laufenden bleiben möchte.

https://www.medienkorrespondenz.de/leitartikel/artikel/gekonnt-gewagt-und-straeflichnbsp-uebersehen.html

Möbelstück mit polizeilicher Vorgeschichte

Mein Arbeitsplatz umfasst einen Computertisch, der einst im Büro der Überwachungsabteilung der Kripo Münster stand. Sehr praktisch gestaltet, aus Metall, stabil, aber auch entsprechend gewichtig. Beim Hochtragen zu zweit waren wir ziemlich außer Puste. Ob sich die Aura dieses seltenen Möbels womöglich auf meinen eben erschienenen Polizeikrimi „Rendezvous mit dem Ropenkerl“ (Bookshouse) ausgewirkt hat? Hm. Ausgewirkt haben sich auf jeden Fall die Auskünfte realer Polizeiermittler. Herzlichen Dank für diese informative Einblicke.