Wenn Unterschichtler fernsehen

Starkes Figurenensemble: „The 100“ bei ProSieben. Foto: The CW/ProSieben.

Für uns bekennende Unterschichtler ist die Lektüre von Medienseiten eine deprimierende Erfahrung – diese vielen neuen Serien, die drei Mal täglich die Fortsetzungserzählung neu erfinden und die man gesehen haben muss, um in kulturellen Kreisen mitreden zu können. Aber dafür müsste man Amazon Prime, Netflix, Maxdome etc. sowie diverse Pay-TV-Kanäle buchen oder besser noch über ein eigenes Unterseekabel ins Gelobte Serienland, die USA, verfügen, um den guten Stoff direkt beim Erzeuger abzuzapfen. Das aber geht ins Geld, da müssten die Kinder hungern.
Begnügen wir uns mit dem, was die frei empfangbaren Kanäle offerieren. Das ist ja auch nicht schlecht, wie ein Blick in die Wochenvorschau zeigt. Die beginnt allerdings mit einem Nasenstüber für den Freund der Qualitätsserie. Im Abendprogramm von RTL 2 ist fälschlich noch „Twisted“ verzeichnet, eine Serie mit interessanter Exposition: Ein kleiner Junge begeht einen Mord. So jedenfalls erscheint es seiner Umwelt und uns Zuschauern. Jahre später wird er aus dem Jugendstrafvollzug entlassen, wo er sich zu einem intelligenten, charmanten Teenager entwickelt hat. Anfangs meiden ihn alle, nach und nach gelingt es ihm, die alten Freunde zurückzugewinnen. Als wieder ein Mord geschieht, fällt der Verdacht natürlich auf ihn. Und er verbirgt etwas, wir Zuschauer wissen es. Aber auch andere Vertreter des Kleinstadtvolks haben ihre Geheimnisse.

Fehlplanung

RTL 2 hatte die Serie ursprünglich am Mittwoch platziert, dann am Samstagabend. Ungünstige Termine, das hätte man vorher wissen können. Mangels Zuschauernachfrage wird „Twisted“ ab dem 25. Juli auf den Samstagmorgen verlegt. Das wäre ein Argument für einen Streaming-Anbieter. Aber die haben die Serie bislang gar nicht im Angebot. Also ein Fall für das Aufzeichnungsgerät. Das erlaubt konsequentes Binge-Watching ohne Online-Anbindung. Auch wieder so eine tolle neue Sache. Wie „Showrunner“, „Writer‘s Rooms“, „Summer Replacements“, alles Dinge, von denen nie zuvor ein Mensch oder zumindest kein Feuilletonjournalist gehört hat.
Zurück zum Programm. ZDFneo wiederholt derzeit samstags um 17.15 Uhr die ZDF-Vorabendserie „Sibel & Max“. Unterhaltsam, mit Zugriff auf die Lebenswirklichkeit. Und eines von vielen Belegen, dass es im deutschen Fernsehen, anders als die medienjournalistische Fama es wissen will, sehr wohl Fortsetzungsserien gibt.
Auch zum wiederholten Male ein Genuss sind die „Gilmore Girls“, am Sonntagabend im Programm des Disney Channel. Eine der schönsten und originellsten Serien folgt im Anschluss: „Pushing Daisies“. Sie stammt aus der Feder des bewundernswerten Autors Bryan Fuller, der vordem unter anderem die hinreißende Serie „Dead Like Me“ ersonnen hat, in der es ebenfalls um spannende und witzige Nachtod-Erfahrungen ging. Klasse, der Mann. Seine Karriere begonnen hatte Fuller bei „Star Trek: Deep Space Nine“. Wo schon episch erzählt wurde, als viele der heutigen Neo-Apologeten der epischen TV-Serie noch damit prahlten, keinen Fernseher zu besitzen. Sofern sie überhaupt schon fernsehen durften. Das Regiekonzept zu „Pushing Daisies“ entwarf Barry Sonnenfeld, der auch als Produzent zeichnet.

Überangebot

Montags weiß man gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. „Forever“, eine Serie des fantastischen Genres, bei Sat.1 ließ sich gut an und machte gespannt auf mehr. „Resurrection“ nach Jason Mott schließt sich bei Vox zeitlich an und passt auch stimmungsmäßig. Derweil lockt aber auch Sixx mit „Jane the Virgin“, einer Tragikomödie mit Telenovela-Tönung. Bei Tele 5 gibt es noch Gelegenheit, die Neuauflage von „Battlestar Galactica“ (wieder) zu sehen. Ein komplexes Epos, das „Breaking Bad“ und „House of Cards“ zu Groschenromanen degradiert. Weniger herausfordernd ist „Switched at Birth“ im Disney Channel. Trotz eher konventioneller Erzählweise eine durchaus begrüßenswerte Wiederholung, denn hier werden die Probleme von Gehörlosen angesprochen. Einige der Hauptdarsteller sind tatsächlich gehörlos. Und bisweilen wagen die Produzenten auch ein Experiment: Eine Folge wurde gänzlich ohne Ton ausgestrahlt, um die Umweltwahrnehmung von Gehörlosen zu vermitteln.
Aktionsorientiert ist die Serie „Alphas“ bei ProSieben Maxx, in der Menschen mit besonders ausgeprägten Begabungen und überentwickelten Sinnen auf Verbrecherjagd gehen. „Alphas“ hat nicht die Klasse von „Heroes“, aber auch hier gibt es Szenen und Passagen, die über den reinen Unterhaltungswert hinausgehen.
Das Abendprogramm am Dienstag ist gleichfalls mit mindestens akzeptablen Serienangeboten gut gefüllt. „Life Unexpected“ beim Disney Channel ist eine muntere Serie um eine Familie, bei der der Begriff „Patchwork“ eine Untertreibung darstellt. Am späteren Abend dann natürlich „Ray Donovan“ bei ZDFneo, ein unverschämter Streifzug durchs Hollywood-Milieu, der allerdings ohne die Prügelorgien der Titelfigur noch ein bisschen besser dastünde. Wer lieber Einblicke in deutsche Verhältnisse nehmen möchte: Eins Festival wiederholt parallel die WDR-Serie „Die LottoKönige“.
Am Mittwoch setzt sich bei Vox mit „Revenge“ der Rachefeldzug Emily Thornes fort. Hochachtung gegenüber den Autoren, die die Vergeltungsmaßnahmen schon in der dritten Staffel fortführen, ohne dass die Serie an Erzähldichte verlor. Ein großer Wurf ist „The 100“, parallel bei ProSieben. Wer bei einer dystopischen Fabel allen Ernstes Logiklücken moniert, soll halt Dokumentationen schauen, zum Beispiel bei Servus TV. Im Anschluss startet bei ProSieben „The Strain“, ein mit Vampiren, Nazis und anderem Geziefer bevölkerter Horrorradau im Comic-Stil. Dahinter steckt Guillermo del Toro, der den Zuschauern Action und Ekelbilder förmlich um die Ohren haut. Nach zwei Folgen tritt die erste Langeweile auf.

Nichts für Stirnrunzler

Seit vergangenen Donnerstag hat Kabel 1 „Shameless“, die US-Adaption des britischen Serienerfolgs, im Programm. Das Personal wird von Unterschichtlern, Sozialschmarotzern, Säufern und Sexarbeiterinnen gestellt, alle sind rotzfrech und grundsympathisch. Nichts für snobistische Stirnrunzler also. Zeigte Kabel 1 nicht gleich zwei Folgen am Stück bis in die Nacht, käme ansonsten um 23.15 Uhr noch „Profiling Paris“ bei Sat.1 in Betracht. Oder auch, zur Abwechslung mal was Finnisches, „Nymphs“ bei Sixx. Aber wir Fortschrittsverweigerer verfügen ja noch über Videorekorder. Was das ist, erklären wir ein andermal.
Und Freitag? „Homeland“ natürlich. Bei Kabel 1. Spannend im Sinne von Thriller, aber auch inhaltlich wegen seiner Kritik an dem, was wir einfachen Menschen Staatsräson nennen. Und darin relevanter als der wenig differenzierte Rundumschlag „House of Cards“. Die US-Version. Das britische Original war schon deshalb cleverer, weil der wahre Charakter der Hauptfigur nicht gleich in der ersten Sequenz enthüllt wurde. Kabel 1 packt gleich drei Folgen in sein Abendprogramm, das nimmt einen bis nach 23 Uhr in Anspruch. Eine blöde neue Manier, immer so viel wie möglich auf einmal rauszuhauen. Das Wörterbuch des Medienschwätzers spricht da von „Spielfilmlänge“. Warum dreht man eigentlich überhaupt noch Serienepisoden mit Laufzeiten unter einer Stunde? Erfüllt nicht im Grunde der in Deutschland noch gepflegte 90-Minüter die Wunschträume dieser ungeduldigen Spezies namens Binge-Watcher?
Gäbe es „Homeland“ in kleineren Happen, könnte man noch die Sitcom „Community“ bei Comedy Central mitnehmen, eine Zierde ihres Genres. Und wen es Freitag – Zuschauer mit konventioneller Arbeitszeitgestaltung dürfen ja samstags ausschlafen – noch nach einem Nachtprogramm gelüstet, findet ab 0.05 Uhr bei Servus TV die kraftstrotzende, rund um den Eisenbahnbau angesiedelte Westernserie „Hell on Wheels“.
Eine ganz schöne zeitliche Beanspruchung. Magazine und Reportagen zum aktuellen Zeitgeschehen, die eine oder andere Dokumentation und Konzertübertragung möchte man ja auch noch sehen. Die gibt es zum Glück oft in den Mediatheken der Sender. Ohne zusätzliche Kosten.

Verunfallte Vergleiche

Zur TV-Serie „The 100“ (ProSieben) findet sich eine bemerkenswerte Beobachtung auf „Süddeutsche.de“. Die beauftragte Autorin urteilt: „Insgesamt erinnert vieles in The 100 an bereits Dagewesenes: die Hierarchien, die sich unter den Jugendlichen bilden, aktuell an die Science-Fiction-Serie Between (Netflix) (…)“

Nun hatte „Between“ am 25. Mai 2015 Premiere, „The 100“ aber bereits am 19. März 2014. Und das als Vorlage dienende Buch circa ein halbes Jahr vorher. Soviel zum Thema „Dagewesenes“ und zum Thema verunfallte Vergleiche. Nur der Vollständigkeit halber, für die paar Leser, die es gern etwas genauer wissen möchten: „Between“ wurde von einer kanadischen Produktionsfirma entwickelt. Netflix stieg als Ko-Finanzier ein und erhielt dafür die Rechte zur Verwertung außerhalb Kanadas. Nach zwölf Monaten Frist darf Netflix dann auch in Kanada streamen.

In ihrem Autorenprofil vermeldet die Verursacherin der oben zitierten Zeilen, sie schreibe „über alles, was ihr so in den Sinn kommt“. Nun denn …

Kinder, die vom Himmel fielen

Sie sind alle unter achtzehn Jahren alt, haben ihr bisheriges Leben unter klaustrophobischen Verhältnissen in einer streng reglementierten Gesellschaft und teilweise in Jugendhaft verbracht. Keiner hat je Sonnenstrahlen auf der Haut gespürt oder einen Wald gesehen. Jetzt werden sie über der Erde abgeworfen und von einem Moment auf den anderen der Natur ausgesetzt. Kein Wunder, dass die Gefühle mit ihnen durchgehen.

Die US-Serie „The 100“ spielt siebenundneunzig Jahre nach der atomaren Apokalypse. Draußen im Orbit haben ein paar Menschen überlebt, in Raumstationen von zwölf verschiedenen Ländern. Die Satelliten wurden gekoppelt und bilden jetzt die „Arche“. Die Ressourcen sind begrenzt, auch deshalb gilt schon bei kleinsten Vergehen die Todesstrafe. Je weniger Bewohner, desto länger reichen Luft und Lebensmittel.

Erst in hundert Jahren soll die Erdoberfläche wieder bewohnbar sein. Doch so lange wird die „Arche“ nicht durchhalten. Nur eine kleine Gruppe aus der Führungsschicht weiß davon, aber die Lebenserhaltungssysteme der Raumstation sind erschöpft.

Hier geht es weiter: http://url9.de/WFa

Im Banne des Netflix-Imperiums

Aus Warte des einfachenden lesenden Volkes bleibt weiterhin unerfindlich, in welchem Maße sich Journalisten willig als Herolde des Netflix-Imperiums gebärden. Aktueller Kasus: Die „Berliner Zeitung“ meldet in ihrem Web-Kulturteil vom 17. Juli 2015: „Das sind unsere liebsten Netflix-Serien“. Serien-Rankings sind zwar weiterhin Unsinn, aber en vogue und hinnehmbar. Die wenig originelle Auswahl mal beiseite gelassen, ist allerdings mehr als fragwürdig, dass hier ein kommerzieller Streaming-Anbieter als alleinige Quelle genannt wird. Denn ausgenommen die ursprünglich für Starz entwickelte Abenteuerserie „Marco Polo“ und die von der Senderkette NBC übernommene Sitcom „Unbreakable Kimmy Schmidt“ sind die genannten Serientitel auch anderweitig verfügbar.

„House of Cards“: Die wegen des Fehlen eines würdigen Antagonisten arg ermüdende, den Politverdruss bestärkende Produktion, die von Netflix exklusiv für den US-Markt angekauft wurde und deshalb nicht ganz korrekt als Netflix-Eigenproduktion gilt, ist in Deutschland mehrfach im Angebot. Hier in alphabetischer Abfolge (Stand 21.7.2015):

Amazon (drei Staffeln)
iTunes (drei Staffeln)
Maxdome (drei Staffeln)
Sky Go (drei Staffeln)
Sky Online (drei Staffeln)
Sony (drei Staffeln)
Videoload (zwei Staffeln)
Wuaki (zwei Staffeln)
Xbox Video (drei Staffeln)

Weiter empfiehlt die „Berliner Zeitung“ die Gefängnisserie „Orange Is the New Black“, anders als „House of Cards“ tatsächlich eine Netflix-Eigenproduktion, die – ausgenommen die dritte Staffel – desungeachtet nicht nur bei Netflix zu sehen ist. Sondern auch bei:

Amazon (zwei Staffeln)
iTunes (zwei Staffeln)
Sony (zwei Staffeln)
Xbox Video (zwei Staffeln)

Mit dem Spin-off „Better Call Saul“ warf sich Netflix in die Erfolgwelle von „Breaking Bad“, einer Serie des AMC-Networks. Die erste Staffel des Titels ist vielerorts verfügbar:

Amazon
iTunes
Maxdome
Sony
Xbox Video

Den Abschluss der fünf Titel umfassenden Bestenliste der „Berliner Zeitung“ bildet „The Walking Dead“, eine Produktion des AMC-Networks, die von Netflix nur vertrieben wird. Genauso wie von:

Amazon (vier Staffeln)
iTunes (vier Staffeln)
Maxdome (vier Staffeln)
Snap by Sky (zwei Staffeln)
Sony (vier Staffeln)
Videoload (vier Staffeln)
Watchever (vier Staffeln)
Xbox Video (vier Staffeln)

Ein vergleichbarer Fall: Literaturkritiker nennen ihre Lieblingsbücher. Und geben nur einen einzigen Versender als Bezugsquelle an. Die Leserschaft würde sich doch sehr wundern …

Aktualisierung:

Für die „Berliner Zeitung“ teilt auf Anfrage Maike Schultz mit:

„ (…) bei den Serientipps handelt es sich einen Teil eines größeren Themenkomplexes zu Netflix (das war Tagesthema in der Printausgabe). Redaktioneller Anlass war diese Berichterstattung: http://www.berliner-zeitung.de/kultur/deutsches-fernsehen-vs–netflix—co–keine-direkte-konkurrenz-fuer-ard-und-zdf-,10809150,31245104.html
Als Ergänzung dazu hat die Redaktion geschaut, welche Serien es bei Netflix gibt und die Tipps geschrieben.
Die Überschrift meinte also Serien, die (auch) bei Netflix zu sehen sind – und nicht Serien, die originär von Netflix produziert wurden. Sie haben allerdings Recht damit, dass das missverstanden werden kann. Wir ändern den Titel in ‚Web-Serien‘.“

Ergänzung des Verfassers: Die neue Überschrift lautet jetzt „Das sind unsere liebsten Serien im Internet“.

Scharfe Bläserattacken im Schatten des Doms

Kool & The Gang am 11. Juli 2015 beim Stadtfest Münster.

Ein bizarres Konzerterlebnis beim Stadtfest „Münster mittendrin“ auf dem Domhof: Da stand eine Type auf der Bühne, die sich Bobby Kimball nannte und auch eine gewisse optische Ähnlichkeit mit dem namensgleichen früheren Toto-Sänger aufwies. Dieses Individuum allerdings riss fade Witze und stimmte zwischendurch alte Hits der vor allem bei Dudelsendern sehr beliebten AOR-Combo Toto an, traf aber nur selten den richtigen Ton. Es muss sich wohl um eine Art parodistische Comedy-Darbietung gehandelt haben, deren Witz sich dem Berichterstatter allerdings nicht erschloss. Dennoch gab es viel Beifall für den seltsamen Auftritt – allerdings teils von Menschen, die mit riesigen Rucksäcken um sich rempelten oder Bier über die Köpfe der anderen verspritzten, also scheint’s noch nicht ganz bis zur heutigen zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit aufgeschlossen haben.

Die Anreise veranlasst hatte indes der Top-Act des Abends. Und Kool & The Gang waren es wert. Live sind sie vor allem dank der knackigen Bläser um einiges funkiger als auf ihren oft arg steril klingenden, desungeachtet groovigen und demgemäß in der HipHop-Sparte häufig gesampelten Studioplatten. Die frühen Erfolgsalben übrigens wurden zum Teil unter Mitarbeit Eumir Deodatos, eine Größe mit eigenen Meriten, produziert.

Bassist Robert „Kool“ Bell und seine quirlige Bande, allen voran der übermütige Trompeter und Sänger Michael Ray (Ex-Sun Ra Arkestra), der zwischendurch auch mal fröhlich ein Rad schlägt, servieren Hit auf Hit, eingeschlossen Titel aus ihrer frühen Funk-Phase, und haben viel Spaß auf der Bühne, was sich von der ersten Minute an aufs Publikum überträgt. Und die knapp 90 Minuten Spielzeit können auch wir älteren Herrschaften problemlos im Stehen oder gar tanzend durchhalten.

 Kool & The Gang 022 Ausschnitt kl.Kool & The Gang 047 Ausschnitt kl.

Serien nach Waliser Art

Der Ianto-Jones-Schrein im früheren Hafengebiet von Cardiff (2010). (c) Harald Keller

Der Ianto-Jones-Schrein im früheren Hafengebiet von Cardiff (2010). (c) Harald Keller

Eine neue Krimireihe führt auf noch wenig bekanntes Terrain. Der Londoner Kriminalist Inspector Mathias hat sich nach Wales versetzen lassen. In einem kleinen Küstenort und inmitten von rauer Natur geht er seinen Ermittlungen nach. Wortkarg, aber beharrlich. Und mitunter überraschend impulsiv.

Wer als deutscher Besucher in Wales am frühen Abend den Fernseher einschaltet, trifft auf vertraute Bilder. Auch dort, wie in so vielen anderen Ländern, sind im Vorabendprogramm Seifenopern zu sehen. Personal, Gesten, Emotionen wirken bekannt. Anders die Sprache. Wales besitzt einen eigenen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal, in dem ausschließlich in walisischer Sprache gesendet wird. Und die klingt, schon weil sie ohne die Buchstaben k, q, v, x und z auskommt, arg exotisch. Ableitungen aus dem Englischen sind kaum möglich: Der Name für Wales lautet auf walisisch Cymru, die Polizei heißt Heddlu.

Weiter geht es hier: http://www.noz.de/deutschland-welt/medien/artikel/594625/besondere-serie-inspector-mathias-mord-in-wales