Kosmische Kapriolen

Es heißt Abschied nehmen von Jodie Whittaker als Kommandantin der TARDIS. Im Jubiläumsjahr 2023, die Serie startete am 23. November 1963, gibt es gleich zwei Wandlungen des Doctors. Einen Rückfall, eine neue Inkarnation in Gestalt des in Ruanda geborenen Schauspielers Ncuti Gatwa. Aber bis dahin ist noch ein wenig Zeit, die sich mit einigen Specials voller kosmischer Kapriolen und der 13. Staffel vortrefflich überbrücken lässt. Der Zyklus startet heute auf One. Mehr dazu hier: https://www.epd-film.de/tipps/2022/ard-mediathek-doctor-who-staffel-13

Britische Qualitätsware

Wieder einmal bietet der Spartensender ZDFneo erstklassige Serienunterhaltung aus Großbritannien.

Das Publikum anspruchsvoller Serien muss nicht unbedingt kostenpflichtige Anbieter buchen. Öffentlich-rechtliche Mediatheken sorgen kostenlos für anregende Fernsehstunden. Das ZDF beispielsweise hat über Jahre hinweg immer wieder Qualitätsware in Großbritannien eingekauft, wo sich auch Streaming-Anbieter gerne eindecken. Krimifreunde finden derzeit in der Mediathek von ZDFneo empfehlenswerte Produktionen wie „Line of Duty“, die Spielfilmfortsetzung „Verräter in den eigenen Reihen“ zu der ungewöhnlichen Agentenserie „Spooks“ mit „Game of Thrones“-Star Kit Harington, den Vierteiler „From Darkness“ und vorneweg die dritte Staffel von „Broadchurch“, eine Serie, die schon mit der ersten Staffel Maßstäbe gesetzt und mit der dritten nochmals übertroffen hat.

Mehr dazu hier: https://www.fr.de/kultur/tv-kino/tv-kritik-the-bay-zdfneo-bucht-luegen-zr-13597685.html

Vorbildlich: Die Ausnahmeproduktion „Broadchurch“

Am heutigen Mittwoch (30.9.) zeigt das ZDF bei ZDFneo noch einmal die britische Produktion „Broadchurch“, ein Meisterstück auf dem Gebiet der seriellen Kriminalerzählung. Auch als Wiederholung sehenswert, denn in Kenntnis der Auflösung lässt sich umso besser ermessen, mit welcher Raffinesse Autor Chris Chibnall und die Regisseure James Strong und Euros Lyn das personelle Geflecht der von einem Kindsmord betroffenen Kleinstadt und die dortigen psychosozialen Verhältnisse arrangiert und filmisch umgesetzt haben. Die Bildgestaltung von Kameramann Matt Gray, die hochpräzise eingesetzten Verschiebungen der Bildschärfe, die Großaufnahmen, die eleganten Plansequenzen – zu Beginn werden in einer einzigen Kamerafahrt bereits mehrere wichtige Protagonisten eingeführt -, trägt neben der Musik des isländischen Komponisten Ólafur Arnalds ganz wesentlich zur Wirkung und Qualität dieser Serie bei.

„Broadchurch“ erzählt die Geschichte vom Mord an Danny …

Offenbar hatte das ZDF mit den Ausstrahlungs- auch die Remake-Rechte übernommen, denn die im Februar ausgestrahlte zweiteilige Eigenproduktion „Tod eines Mädchens“ wies deutliche Übereinstimmungen mit „Broadchurch“ auf, nebst einigen Anleihen bei der ersten Staffel von „Kommissarin Lund – Das Verbrechen“. Wobei das Ganze vor allem im visuellen Bereich deutlich hinter dem Original zurückblieb.

In „Tod eines Mädchens“ heißt das Opfer Jenni.

In „Broadchurch“ liefert Jodie Whittaker eine zutiefst berührende schauspielerische Leistung in der Rolle der Mutter des toten Kindes.

Szenenfoto: ZDF

In „Tod eines Mädchens“ spielte Anja Kling den gleichen Part in einer nahezu übereinstimmenden Familienkonstellation. Szenenfoto: ZDF

Für „Tod eines Mädchens“ wurde manche Einstellung aus entgegengesetzter Perspektive aufgenommen …

…, aber gewisse Ähnlichkeiten sind kaum von der Hand zu weisen.

Man darf da schon füglich von Nachahmung sprechen. Nicht allerdings jene, die bei „Stromberg“ – im Original „The Office“ – über einen ähnlichen Vorgang großzügig hinweggesehen haben …