Wenn „Der Spiegel” ins Schwärmen gerät

Mit dieser Überschrift möchte „Der Spiegel” Abonnenten locken: „Wie der »Game of Thrones«-Schöpfer jetzt den »Schwarm« verfilmt”. Gefolgt von der Einleitung: „Frank Doelger ist einer der mächtigen Strippenzieher des US-Fernsehens. Nach »Game of Thrones« inszeniert er nun den Klimawandel-Bestseller »Der Schwarm« als Visual-Effects-Spektakel – die teuerste deutsche Serie aller Zeiten.” Blöd daran: Frank Doelger ist nicht der Schöpfer von „Game of Thrones”, sondern war dort einer der Produktionsleiter. Seine Vita bei „Variety” gibt an: „Executive Producer non-Writing”.
Er führte bei „Der Schwarm” auch nicht Regie, wie das Verb „inszeniert” suggeriert.
Ebenso wenig ist Doelger „einer der mächtigen Strippenzieher des US-Fernsehens”. Vielmehr war er Teilhaber der Londoner Produktionsfirma Rainmark Films. Mittlerweile ist er in Berlin tätig, als Produktionschef („creative director”) von Intaglio Films, einem Joint Venture zwischen Beta Film und ZDF Studios. Ist doch für sich sehr interessant und eine Story wert. Warum muss man da noch Hintergründe erfinden?

Das Lied von Blut und Gedärmen

Man soll Serien nicht nach nur einer Episode beurteilen. Aber bei „House of the Dragon“ deutet sich bereits nach der Auftaktfolge an, dass eine Enttäuschung bevorstehen könnte. Serienschöpfer ist Ryan J. Condal. Er war nicht am maßgeblichen TV-Epos „Game of Thrones“ beteiligt, dessen Mythologie in „House of the Dragon“ in Form einer Vorgeschichte wieder aufgenommen wird. Vom „G.o.T.“-Team ist einzig Miguel Sapochnik als Koproduzent und Mitglied des Regieteams geblieben.

Die beiden Entscheider wollen gleich mächtig protzen. Es gibt beeindruckende Panoramen, die aber leider erkennbar im Computer entstanden sind und sich von den Realszenen merklich abheben. Alles hier ist auf Optik und Spektakel abgestellt. In expliziten Szenen werden Hände und Köpfe abgehackt, Schädel zertrümmert, es gibt einen blutrünstigen Kaiserschnitt ohne Betäubung. Sexszenen, die bei „G.o.T.“ für eine ganze Staffel gereicht hätten. Schauspieler, die deutlich hervorkehren, wes Geistes Kind ihre Charaktere sind. Von Koryphäen wie Paddy Considine, Rhys Ifans und dem ehemaligen „Doctor Who” Matt Smith hätte man mehr erwarten dürfen.

Dem ersten Eindruck zufolge ist bereits festgelegt, wer sich geziemend und wer sich unartig zu verhalten hat. Die Ambivalenzen und Geheimnisse, die in der ersten Folge von „G.o.T.“ zu finden waren, sind hier – vorerst – nicht zu erkennen. Was, wenn es so bliebe, George R. R. Martins Ansatz widerspräche. Er verfolgt gerade kein schlichtes Gut-und-Böse-Schema, sondern baut auf Ambivalenzen. Das macht seine Romane so spannend. Sie sind keine Pralinenschachteln. Man weiß nie, was man kriegt …

Man weiß bereits, dass „House of the Dragon“, wie „G.o.T.” eine HBO-Produktion (in Deutschland bei Sky Atlantic), weniger episch ausfallen, sondern sich auf einen kleineren Personenkreis konzentrieren wird. Es gibt also weniger zu erzählen, aber ein größeres Budget, als bei den ersten Staffeln von „G.o.T.“ zur Verfügung stand. Statt auf originelle Inhalte wird auf Effekte und ausufernde Schlägereien inklusive Ritterturnier gesetzt. Viel Mühe wurde auf die Tricktechnik verwandt, weniger auf das Drehbuch. Hier ist zumindest vorerst nicht zu erkennen, was „G.o.T.“ erfolgreich werden ließ: Eine gute, wendungsreiche Geschichte mit eigenwilligen, sich wandelnden Charakteren in einem zu Entdeckungen einladenden Umfeld und mit Schauspielern, die die Nuance beherrschen.

Der öffentlich-rechtliche Serienmarathon

Die öffentlich-rechtlichen Anbieter bestücken ihre Programme gerade in einem Maße mit Kaufserien und Eigenproduktionen, dass man lange Fernsehabende bestens ohne kommerzielle Anbieter gestalten kann.

Auf ARD One startete am vergangenen Samstag (19.2.) die auch in der Mediathek abrufbare und schon im SWR gelaufene hervorragende schwedisch-isländisch-französische Serie „Thin Ice“ über einen Klimagipfel im grönlandischen Tasiilaq, bei dem es zeitgleich zur Kaperung eines Forschungsschiffes kommt. Wenig später wird die Energieversorgung des örtlichen Sendemastes gesprengt. Die Handys bleiben tot. Erwähnenswert insbesondere: In die Handlung einbezogen sind die vom Klimawandel betroffenen, von Dänemark kolonialisierten Ureinwohner. Ideengeberin der Serie war die Hauptdarstellerin Lena Endre.

Exkurs: Ich habe mal „Thin Ice“ bei mehreren großen Zeitungen in die Suchmaschine eingegeben. Die doch so aktuelle Serie scheint niemanden interessiert zu haben. Wäre sie aber bei Netflix gelaufen …

Das ZDF setzt am heutigen 21.2. die Pandemieserie „Sløborn“ fort. Nicht ganz so gelungen wie die erste Staffel, aber immer noch gefüllt mit guten Ideen und jedenfalls weitab von üblichen deutschen Serienschemata.

Das Erste schickt am morgigen 22.2. „ZERV – Zeit der Abrechnung“ ins Rennen. Die Handlung spielt zur Zeit der Wiedervereinigung, als die reale Zentralstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität ihre Arbeit aufnahm. In der Serie, die um eine Dokumentation ergänzt wird, ermittelt ein west-östliches Team und gelangt über einen vermeintlichen Selbstmord an ein Geflecht von Waffenschiebern.

Die erste Folge weckte bei mir den Nörgelimpuls. Da liegt Hauptdarsteller Fabian Hinrichs unter einem DDR-Waschbecken, versucht eine Verstopfung zu beseitigen und kriegt natürlich die angesammelte Drecksbrühe ins Gesicht. Dann gibt es den Chef der Ost-Kripo, der von Schauspieler Leon Ullrich als wüste Karikatur angelegt wurde, was weder zum Thema noch zum Gestus seiner Kollegen passt. Wo war der Regisseur, als diese Szenen gedreht wurden? Rein subjektiv stört mich, dass wieder einmal Thorsten Merten, Rainer Bock und Arnd Klawitter in ihren Standardrollen besetzt wurden. Sind die Kataloge der Schauspieleragenturen so dünn, dass immer wieder dieselben Kräfte berufen werden müssen?

Immerhin, auf Seite der Damen gibt es ein paar jüngere und sehr begabte Gesichter.

Nun aber: Nach der eher missglückten ersten von insgesamt sechs Folgen wird es merklich besser. Beileibe nicht Premiumqualität, auch mit ein paar Logikpatzern, aber annehmbar.

Die Empfehlung der Woche: „Red Light“, ab Donnerstag (24.2.) bei Arte und dort bereits in der Mediathek. Erdacht, produziert und teilweise verfasst von den befreundeten niederländischen Schauspielerinnen Halina Reijn und Carice van Houten, spätestens seit „Game of Thrones“ – aber eigentlich auch schon vorher – eine internationale Größe. In „Red Light“ gibt es keine fliegenden Drachen, sondern realistische Einblicke ins Milieu, Zwangsprostitution, Frauenhandel mit verschwimmenden Grenzen zwischen Gut und Böse, mit vielschichtigen Charakteren. Maulig stimmte mich nur die deutsche Synchronstimme von Halina Reijn mit ihrem anhaltenden Jammerton, der die Figur der Opernsängerin Esther Vinkel quasi akustisch zum Opfer degradiert. So spricht Reijn nicht, weder in noch außerhalb ihrer Rolle. In der Mediathek ist die niederländisch-flämische Originalfassung zwar mit französischen, nicht aber deutschen Untertiteln eingestellt, damit aber immerhin überprüfbar, was ich hier so ungeniert dahinbehaupte.

Versteckspiele

Bescheidenheit ist eine Zier, aber weiter kommt man ohne ihr. Da haben SWR und WDR mit „Thin Ice” eine spektakulär gute TV-Serie schwedisch-isländisch-französischer Herkunft eingekauft, und der SWR zeigte sie ohne nennenswerte Ankündigung im Januar an einem Mittwoch und einem Donnerstag im Regionalprogramm ab 23:30 Uhr bzw. 0:40 Uhr. Jeweils vier Folgen, also bis in den frühen Morgen. Es gibt gelegentlich Vorab-Ausstrahlungen aus vertraglichen Gründen, denen Wiederholungen auf besseren Sendeplätzen folgen. Das wäre hier mehr als angebracht.

Kurz zur Handlung, die unter Beteiligung von Hauptdarstellerin Lena Endre – man kennt sie u. a. aus der „Millenium”-Trilogie – erdacht wurde: Während eines Klimagipfels der Arktisanrainer in Grönland wird ein schwedisches Forschungsschiff gekapert. Als man es findet, ist niemand mehr an Bord. Kurz darauf wird am Tagungsort die Stromversorgung des Sendemasts gesprengt. Die Versammelten sind vorerst von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Serie bietet großartige Bilder aus der Arktis, funktioniert für sich schon als packender Thriller, bezieht sich aber auch sehr patent auf den Klimawandel und berücksichtigt die Anliegen der grönländischen Inuit, deren Diskriminierung und den Einfluss des Klimawandels auf ihren Lebensstil. Wäre die Serie bei Netflix oder Amazon gelandet, die einschlägig orientierten Publikationen würden sich vor Begeisterung überschlagen. Auf den ersten Versuch hin mit der Suchmaschine ließen sich keine relevanten Rezensionen finden. Das Versäumnis kann man ausbügeln. Die Serie steht in der ARD-Mediathek. Aber nur bis 25.2.2022.

Aus der Reihe „Wissen, das der Mensch nicht braucht“: In der Rolle der Ina Lynge ist Nukâka Coster-Waldau zu sehen, die Gattin von Nikolaj Coster-Waldau, der uns auf ewig als zwischen Ruchlosigkeit und Mitgefühl pendelnder Jamie Lannister in Erinnerung bleibt.

Monster, Muster, Mutationen

Wo anfangen, wenn die Geschichte fantastischer Erzählungen aufgeblättert werden soll? Bezieht man religiöse Überlieferungen mit ein? Die klassischen Sagen des Altertums, wie sie einst von Pfarrer Gustav Schwab, um alle Pikanterien bereinigt, der Jugend dargebracht und noch im späten 20. Jahrhundert gern an Kindergeburtstagen verschenkt wurden? Ebenso wie „Die schönsten Helden- und Rittersagen des Mittelalters“ von „Eva Leitgeb“, Pseudonym des vormals aktiven Nationalsozialisten Gerhard Aichinger.

Die Autorin Vila Löffler geht in ihrer zweiteiligen Filmdokumentation „Die Geschichte der Fantasy“ einen anderen, originellen und sehr sinnvollen Weg. Sie zeigt mit Unterstützung von Praktikern und Experten die Erzählmuster dieses Genres auf, die sich dann von der Zuschauerschaft auf die bekannten Mythen übertragen lassen.

Einer der Gewährsleute ist Wolfgang Hohlbein. Nun wird der erfolgreiche Fantasy-Autor nicht einfach wie in konventionellen TV-Dokumentationen vor die Bücherwand gesetzt und abgefragt.

Weiter geht es hier mit der Rezension, für die leider nur der erste von zwei Teilen berücksichtigt werden konnte: https://www.fr.de/kultur/tv-kino/tv-kritik-die-geschichte-der-fantasy-arte-monster-muster-mutationen-tv-90016663.html

John Luther bricht die Ferien ab

Luther. (C) Steffan Hill und ZDF

Idris Elba als DCI John Luther. Foto: Steffan Hill/ZDF.

Die Behauptung, im Sommer zeige das Fernsehen nur Wiederholungen, ist ein liebgewordenes Klischee, aber falsch. Allein die Serienfortsetzungen und -neustarts der kommenden Wochen sind beachtlich. Dazu gibt es aktuelle Sendungen der diversen Reportagen- und Dokureihen und vieles mehr. Zurück zur Serie: Heute stürmt „Luther“ wieder durch London und scheucht einen Serienmörder. Was von dem Zweiteiler, einer Fortsetzung der gleichnamigen Serie, zu halten ist, steht hier: http://www.fr-online.de/tv-kritik/-luther—zdfneo-im-windschatten-des-moerders,1473344,34444482,view,asFirstTeaser.html

Die Rückkehr des kaltblütigen Schutzengels

Gaststar im Kieler „Tatort“ vom 29.3.2015 war „Game of Thrones“-Schauspieler Tom Wlaschiha. Ein freundlicher Gesprächspartner, wie ich – treue Leser dieses Blogs wissen es – seinerzeit bereits vor dem Start der zweiten Staffel der Kultserie erfahren durfte. Damals stand noch nicht fest, ob seine Rolle in „Game of Thrones“ ausgebaut würde. Aber in der kommenden fünften Staffel ist er wieder dabei. Für das Publikum kein Grund zur Klage, denn er füllt die Rolle des geheimnisvollen Jaqen H’ghar, der eine schützende Hand über Arya hält, perfekt.

Anlass des oben erwähnten Interviews war seinerzeit der deutsche Start von „Game of Thrones“; ein nicht ganz kleines deutsches Magazin hatte einen Text dazu bestellt. Der dann letztendlich aber stark zusammengekürzt wurde, zugunsten eines belanglosen Interviews mit den Hauptdarstellern der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“. Anders gesagt: Man bekommt exklusives Material und sogar ein unveröffentlichtes Foto zu „Game of Thrones“ angeboten, entscheidet sich aber für „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“.

Durchaus symptomatisch: Biederkeit und Kultursnobismus im Umgang mit der Erzählform Fernsehserie finden sich rückblickend nicht nur bei den deutschen Sendern – dort sogar weniger als oft behauptet -, sondern auch in der Medienpublizistik und in der institutionalisierten Kritik. Und zwar, man blättere ruhig mal ein paar Jahre zurück, auch bei jenen, die sich heute als Kenner aufspielen und beispielsweise den weiland Programmstart der „Sopranos“ noch immer als Revolution bejubeln.

Eine wackere Behauptung, die bezeichnenderweise zumeist ohne Begründung bleibt. Denn wer eine unvordenkliche Neuheit postuliert, kann sich die historischen Studien sparen. Nur: Den Tatsachen entspricht das leider nicht.

Am eisigen Vorhang

Netflix – Für weniger Geld mehr gucken?

Unter Kommentatoren, die sich im Internet über das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem ereifern und vor allem gegen das deutsche Gebühren- bzw. Beitragsmodell wettern, gilt der US-amerikanische Videostreaming-Dienst Netflix als Heilsbringer, dessen Markteintritt in Deutschland sehnlichst erwartet wird. Manche versteigen sich sogar zu der Forderung, das Modell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch das Netflix-Prinzip zu ersetzen. Das Trachten vieler Teilnehmer dieser Debatte richtet sich zugleich auf Serien-Erzählungen jener Art, die in den vergangenen drei Jahren viel Raum in hiesigen Feuilletons fand und natürlich auch von der Internet-Gemeinde begeistert aufgenommen und begleitet wurde – „Breaking Bad“, „The Wire“, „Game of Thrones“ etc.

Nun verbinden sich aber mit Netflix offenbar falsche Vorstellungen. Zwar beauftragt Netflix inzwischen selbst Produktionsfirmen mit der Herstellung exklusiver Serien und hat derzeit acht dieser Titel im Portfolio, doch ist das kommerzielle Unternehmen noch weit davon entfernt, ein vollwertiges, mit einem TV-Sender vergleichbares Programm bieten zu können …

Weiter geht es hier.

Deutsche Gesichter in internationalen Serien

Copyright 2012 HOME BOX OFFICE, INC.

Copyright 2012 HOME BOX OFFICE, INC.

In einer Sonderaktion laufen am 26.8.2013 die ersten zwei Folgen der dritten Staffel von „Game of Thrones“ in den folgenden Städten auf der Großleinwand: Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bremen, Essen, Hamburg, Hannover, Kiel, München und Stuttgart. Kartenbestellungen unter www.cinemaxx.de/GameOfThrones. Ab dem 4.9. gibt es die komplette dritte Staffel dann zunächst immer mittwochs bei TNT Serie, später auch im Free-TV.

Peter Dinklage, Darsteller des Tyrion Lannister, wurde in diesem Jahr erneut für einen Emmy als bester Serienschauspieler nominiert, den er bereits einmal gewinnen konnte. In der Rolle seiner unstandesgemäßen Geliebten Shae zählt auch die deutsch-türkische Schauspielerin Sibel Kekilli (Foto unten) zur Stammbesetzung. Der deutsche Schauspieler Tom Wlaschiha ist in dieser Staffel nicht dabei, spielt aber mittlerweile in der europäisch-US-amerikanischen TV-Koproduktion „Crossing Lines“ neben Donald Sutherland, William Fichtner u. a., die ab 22. August bei Sat.1 ausgestrahlt wird.

„Crossing Lines“ zeigt die meist sehr abenteuerliche Arbeit einer internationalen Ermittlereinheit, die tätig wird, wenn grenzüberschreitende Verbrechen geschehen. Gedreht wurde in den Prager Barrandov Studios, die alle nötigen Schauplätze – auch ein Double für den Berliner Tiergarten – bereithalten. In der Episode „Long-Haul Predators“, die größtenteils in Deutschland spielt, zählen Bettina Zimmermann, Oliver Stokowski und Florentine Lahme zu den Gaststars und gelangten auf diese Weise auch auf US-amerikanische Bildschirme. Produktionspartner in den USA ist das Network NBC. Für US-Network-Verhältnisse ist die Serie ausgesprochen düster, denn man kann nicht davon ausgehen, dass die Protagonisten, seien es Serien- oder Episodenhelden, überleben. Damit aber ist die Erzählung, die sowohl episodische wie auch Fortsetzungselemente enthält, ähnlich wie die darin noch weitaus extremere britische Produktion „Spooks“ gerade besonders spannend.

Weniger überzeugend ist das Zusammenspiel der Hauptfiguren – zumindest in den ersten Episoden. Vielleicht verbessert sich dieser Aspekt noch im weiteren Verlauf der Handlung, aber es mangelt an einer verdichtenden Regie, wie sie, vergleiche zum Beispiel die Ensembleserie „Scandal“, so viele hochkarätige US-Serien auszeichnet.

Copyright 2012 HOME BOX OFFICE, INC.

Copyright 2012 HOME BOX OFFICE, INC.

Irrtümer in der deutschsprachigen Serienrezeption

Am heutigen Montag zeigen uns die Briten wieder einmal, wie das geht mit guten Fernsehserien. Bei ZDFneo laufen mit „Hustle“, „The Fades“ und „Spooks“ eine Krimikomödie, eine Schauergeschichte und ein Agentenkrimi. Drei verschiedene Genres, aber alles auf hohem Niveau. Das ist umso bemerkenswerter, als auf bald jeder Tagung zur Krise beziehungsweise zur Rückständigkeit deutscher Serien irgendjemand auf die USA verweist und den Unterschied zur Qualität dortiger TV-Produktionen beispielsweise damit begründet, „dass der deutschsprachige Markt einfach zu klein sei, um ähnlich kostspielige Serienproduktionen zu gestatten, wie sie in den USA möglich sind„.

Weiterlesen